Chronik
Das älteste Dokument über die Feuerwehr ist ein Nachweis über die Feuerwehrmannschaften in der Gemeinde Kirschweiler vom 1. Januar 1888.
Die Mannschaften die in diesem Nachweis aufgeführt werden, sind unterteilt in: Spritzenmannschaft, Hakenmannschaft, Ordnungsmannschaft, Wachmannschaft, Botenläufer, Rettungsmannschaft.
Das Bestehen einer Spritzenmannschaft lässt darauf schließen, dass es schon eine “Spritze” gab, sehr wahrscheinlich schon die Handdruckspitze die bis 1954 im Einsatz war.
Das erste Gerätehaus stand an der Kreuzung Hauptstraße- Tampelstraße zwischen den Häusern Wagner und Moser; es war bis 1939 in Betrieb, von 1939 - 1971 war das 2. Gerätehaus am Franzenstein, an der alten Kelter.
Eine Gründungsurkunde für eine Freiwillige Feuerwehr gibt es nicht mehr. Es bestand aber zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg eine Freiwillige Feuerwehr. Aus den Papieren geht hervor, dass der langjährige Wehrführer Ludwig Kloos 1920 in eine Freiwillige Feuerwehr eingetreten ist. Er wurde 1962 mit dem Goldenen Feuerwehrehrenzeichen für 40 Jahre Feuerwehrdienst ausgezeichnet. Auch unser Ehrenmitglied Kurt Wild ist 1935 in eine Freiwillige Feuerwehr eingetreten.
Im 2. Weltkrieg und kurz danach wurde der Brandschutz von jungen, alten und verwundeten Bürgern, unter Ernst Trarbach, Wehrführer bis 1952, sichergestellt. Damals war es Pflicht für jeden männlichen Bürger der über 16 Jahre war und nicht Soldat sein konnte, Feuerwehrdienst zu leisten. Zu Anfang waren es 60-80 Männer in der Feuerwehr Kirschweiler. Der erste Feuerwehrhauptmann war damals Ernst Trarbach, der von Beruf Dachdecker war und vor bzw. während des Krieges in der Feuerwehr tätig war. Bis zum 40. Lebensjahr war die Feuerwehr Pflicht. Damals wurden die Feuerwehrleute bedingt durch den Krieg auch in der Brandbekämpfung von Brandbomben ausgebildet. In den fünfziger Jahren wurde dann die Pflicht- in eine Freiwillige Feuerwehr umgewandelt. Die Mitglieder blieben die gleichen bis auf den Unterschied, dass junge Männer die sich für die Feuerwehr Interessierten, hinzukamen. Altersmäßig waren die Kameraden damals zwischen 18 und 35 Jahre alt.
Die Ausrüstung dieser Zeit bestand aus der Handdruckspritze, einem Schlauchwagen und einem Leiterwagen.
Ein erster Schritt in das Zeitalter der Motorisierung war die Beschaffung einer Tragkraftspritze (TS 6/6 Bj. 1954.) die im Januar 1955 ausgeliefert wurde. Mit der Anschaffung eines TSF - VW im November 1960 und der dazugehörigen Ausrüstung war die Feuerwehr, unter dem Kommando von Wehrführer Ludwig Kloos von 1953 - 1968 schon recht gut ausgerüstet.
Kirschweiler wurde größer, dass sah man daran das 1967 schon 52 Hydranten im Dorf vorhanden waren. Die TS 6/6 wurde im Juli 1970 von einer TS 8/8 ersetzt, diese war bis 1991 in Einsatz. Nachfolger war eine TS 8/8 „Ultraleicht“ von Ziegler.
Im August 1971 konnte dann das neue Gerätehaus am ehemaligen Brandweiher bezogen werden. Die Feuerwehr hatte den Innenausbau, vor allem den Unterrichtsraum, in Eigenleistung durchgeführt.
Die Gemeinde beschaffte im Juli 1972 ein Löschgruppenfahrzeug LF 8 (Opel Blitz 4,5 t). Zugleich wurde die Ausrüstung für das größere Fahrzeug ergänzt und modernisiert. Das Kommando von 1969 bis 1975 unterlag Günther Hoffmann. Stellvertreter war in dieser Zeit Günther Schuch. Das neue Gerätehaus mit dem Unterrichtsraum und das neue Fahrzeug mit der umfangreichen Ausrüstung wurde auch eine Herausforderdung für die Mannschaft, die seit dieser Zeit mehr und abwechslungsreicher übt.
Seit der Verwaltungsreform am 1.1.1975 ist der Träger der Feuerwehr die Verbandsgemeinde Herrstein. Das brachte viele Veränderungen mit sich. Das Kommando hatte in diesen Jahren (1976 - 1983) Gerhard Brusius.
Das erste Funkgerät wurde 1976 in den LF 8 eingebaut. Im Jahre 1984 konnten 3 Handfunkgeräte im 2m Band in Betrieb genommen werden. Im Frühjahr 1984 wurde der in Eigenleistung errichtete Lager- und Werkstattraum eingerichtet.
Seit April 1987 hat die FFW Kirschweiler 4 Atemschutzgeräte.
Ab 1985 wurden die ersten Geräte zur technischen Hilfeleistung in unserer Feuerwehr eingeführt: Motorsäge, Beleuchtungssatz und Stromerzeuger. 1993 wurde der Gerätesatz Beleuchtung erneuert: Stromerzeuger 5,5 kVA, Stativ 4,5 m, Beleuchtungssatz und Zubehör.
Das 100jährige Bestehen der Feuerwehr Kirschweiler feierten wir 1988 mit einem großen Fest.
1989 / 1990 wurde unser Gerätehaus erweitert und modernisiert: Neuer Unterrichtsraum, moderne Sanitäranlagen, Heizung und Fahrzeughalle. Der Anteil der Eigenleistung bei diesen Baumaßnahmen war sehr hoch (ca. 2000 Arbeitsstunden).
Durch den Umbau unseres Gerätehauses konnten wir auch an eine Jugendfeuerwehr denken. Sie wurde im Mai 1993 Gegründet. Erster Jugendwart war der stellvertretende Wehrführer Werner Theis.
Unser LF8 wurde 1993 – 1996 durch ein TSF ergänzt. So konnten wir die Geräte zur technischen Hilfeleistung immer mitführen.
Ab 1994 wurde unsere Feuerwehr mit Funkmeldeempfängern ausgerüstet. Diese Ausstattung wurde in den folgenden Jahren, auch durch den 1996 gegründeten Förderverein, ergänzt.
Im Sommer 1996 wurde das LF 8/6 in Dienst gestellt. Dieses ersetzt das LF 8 von 1972. Damit verfügten wir zum ersten mal über ein wasserführendes Fahrzeug. Auch die Beladung des Fahrzeuges wurde bei dieser Gelegenheit auf den neusten Stand gebracht. Auch die Ortsgemeinde und der Förderverein haben sich an der Ausstattung finanziell beteiligt.
1997 wurde die Beladung des LF 8/6 durch einen gebrauchten hydraulischen Rettungssatz (Schere, Spreizer und Aggregat) erweitert. Der Satz wurde in den Jahren 2003 bis 2006 durch neue Geräte ersetzt. Auch der Stromerzeuger wurde durch ein leistungsfähigeres Gerät ersetzt (8,5 kVA).
Die erste Feuerwehrfrau konnten wir ab dem 1.7.1997 in unseren Reihen begrüßen. Sie wurde aus der Jugendfeuerwehr übernommen.
Unsere Atemschutzgeräte wurden 2000 und 2006 auf den neusten Stand der Technik gebracht.
Seit 2000 bilden wir mit Hettenrodt und Mackenrodt einen der 9 Ausrückebereiche (ARB 5) der VG Herrstein. Seit dem absolvieren wir die meisten Übungen und alle Einsätze gemeinsam. Heute ist die Zusammenarbeit unverzichtbar (Stichwort: Tagesalarmsicherheit, Atemschutzgeräteträger und Fahrzeugkonzept).
In diesen Jahren der Umstellung von einer kleinen Feuerwehr zu ein Schwerpunktwehr für Atemschutz und technische Hilfe war Wehrführer Werner Hoffmann (1994-2005) mit seinen Stellvertretern Klaus Mohr (1979-1989), Werner Theis (1989-1997) und Arno Brusius (1997-2005) verantwortlich.
Seit 2003 werden alle Elektrogeräte der Feuerwehren der VG Herrstein durch die Elektroprüfgruppe jährlich geprüft.
Die derzeitige Wehrführung bilden seit 2005 Wehrführer Arno Brusius und sein Stellvertreter Frank Noack. Sie setzen ihre Schwerpunkte im in der Zusammenarbeit mit den Ausrückebereich, der VG Herrstein und dem Landkreis Birkenfeld.
Im Jahre 2007 wurde ein Führungskraftwagen (FüKW) vom Katastrophenschutz des Landkreises Birkenfeld in Kirschweiler stationiert.